Bericht über die Mitgliederversammlung 2005 des Kreismusikerbundes Paderborn 1976 e.V.
von Christian Hölscher, 19. Februar 2005, 20:42 Uhr
Die heutige Mitgliederversammlung des Kreismusikerbundes Paderborn 1976 e.V. wird wohl in unsere Vereinschronik eingehen, mehr dazu weiter unten in diesem Bericht.
Der Vorsitzende des Kreismusikerbundes, Bernhard Ekelt, begrüßte die in großer Teilnehmerzahl anwesenden Mitgliedsvereine. Mittlerweile zählt der Kreismusikerbund 80 Mitgliedsvereine, die insgesamt ca. 4.000 Musiker in sich vereinigen.
Es folgen einige allgemeine Informationen zur Versammlung. Der Landesverband hat die Beiträge nach nur zwei Jahren seit der letzten Erhöhung schon wieder erhöht. Diese Erhöhungen möchte der Kreisverband jedoch nicht an die Mitgliedsvereine weitergeben, sondern statt dessen durch Sparmaßnahmen die Mehrbelastung selbst tragen. Lediglich die Erhöhung des Abopreises um 4,50 Euro wird an die Vereine weitergegeben. Jeder Verein erhält 6 Exemplare der Crescendo. Zunächst sollte die Crescendo noch teurer werden. Das die Crescendo produzierende Unternehmen wurde jedoch vom Landesverband wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt (Mitbewerber hätten ansonsten die Crescendo zum gleichen, alten Preis produziert).
Die D-Lehrgänge erfreuen sich weiter steigender Teilnehmerzahlen - und das bei weiter sinkenden Zuschüssen vom Land (obwohl die Zuschüsse erst vor kurzem um 90% gekürzt worden sind). Bernhard Ekelt machte jedoch deutlich, dass sich diese Investitionen lohnen und daher nicht zurückgeschraubt werden sollten. Evtl. ist in Zukunft eine Neukalkulation der Beiträge der Mitgliedsvereine bei Teilnahme an einem Lehrgang notwendig - so sind dort Erhöhungen nicht ausgeschlossen.
Friedhelm Pütter in seiner Funktion als kommissarischer Kreisdirigent führte an, dass in Zukunft ein einheitlicher Standard bei den D-Prüfungen erarbeitet werden soll. Es hätte sich bei Prüfungen gezeigt, dass es bei einigen Lehrgängen durch die Bank im Vergleich zu anderen Lehrgängen differierende Leistungen gegeben habe. Er schlägt vor, dass bei der Ausbildung und Gestaltung von Vorbereitungen auf die D-Prüfungen, Vereine mehr miteinander kooperieren sollten, damit auch vereinsübergreifend ähnliche Niveaus der Prüflinge erreicht werden.
Im Grußwort des Vorsitzenden des Tambourkorps Helmern erfuhren wir, dass sich übrigens für deren Musikfest 29 (!) Vereine angemeldet haben. Damit hatten die Organisatoren nicht gerechnet. Zur Erinnerung: wir fahren am Samstag, dem 16. April, nach Helmern zum Musikfest.
Es folgten Vorstandswahlen, deren Motto glücklicherweise eindeutig Wiederwahl war. Der Vorsitzende, Bernhard Ekelt, wurde unter großem Zuspruch in seinem Amt bestätigt. Der kommissarische Kreisdirigent Friedhelm Pütter wurde zum Kreisdirigenten gewählt, diese Position war seit einem Jahr vakant. Bernhard Ekelt wurde nach seiner Wahl mit der Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet, eine sehr hohe Auszeichnung.
Das bereits für das Jahr 2006 vergebene Kreismusikfest in Wewer findet am 30.4.2006 statt. Die Versammlung quittierte diesen Termin mit einem hörbaren Raunen, denn die vom Weweraner Verantwortlichen vorgetragenen Vorteile wie z.B. Tanz in den Mai bergen Probleme in sich: schließlich haben viele Vereine an diesem Tag bereits jetzt eigene Verpflichtungen...
Die 30. Mitgliederversammlung des Kreismusikerbundes Paderborn 1976 e.V. wird am 4. März 2006 in Oberntudorf stattfinden. Ausrichter ist das dortige Tambourkorps.
Soweit der offizielle Bericht zur Versammlung - eine Sache fehlt jedoch noch: wir, d.h. Friedhelm Weber und ich (Christian Hölscher), waren dort zu unserer Überraschung nicht nur Besucher der Versammlung...
Mitten in der Versammlung gedachte Bernhard Ekelt des im Jahr 2004 verstorbenen Josef Decker. Josef Decker hatte bereits im Jahr 1952 einen Volksmusikerbund für die Region Sauerland gegründet. Ekelt bezeichnete Decker als seinen Ratgeber und langjährigen Freund, er sei der Vater des Kreisverbandes gewesen und bei der Gründung maßgeblich beteiligt gewesen. Decker war Ehrenpräsident des Landesverbandes und verstarb am 22. April 2004. Ekelt gab bekannt, dass ab diesem Jahr ein Josef-Decker-Ehrenpreis vergeben werde. Der Preis besteht aus einer aus sauerländischem Schiefer geschlagenem Teller, deren Mitte mit Porzellan ausgekleidet ist.
Und dann kam die Überraschung: Bernhard Ekelt gab bekannt, dass die Musikkapelle Iggenhausen e.V. im Jahr 2005 mit dem erstmals vergebenen Josef-Decker-Ehrenpreis ausgezeichnet wird. Diese Auszeichnung eines Musikvereins in der Mitgliederversammlung ist ein Novum. In seiner Laudatio würdigte er die Musikkapelle als besonders herausragend, da sie in einem Ort "mit keinen 200 Einwohnern seit 50 Jahren präsent" sei. Er führte an, dass die Musikkapelle sich herausragender musikalischer Leistungen erwiesen habe und dass insbesondere eine herausragende Jugendarbeit geleistet worden sei. Als Vertreter der Musikkapelle durften wir dann den Preis entgegennehmen. Ein zu Tränen gerührter Hans-Walter Grundmann stellte heraus, dass der Preis auch im Namen der Familie des Verstorbenen vergeben werde. Unter dem Beifall der Versammlung gratulierten auch die anderen Mitglieder des Kreisvorstandes. Wir waren mehr als überrascht.
Die Musikapelle Iggenhausen e.V. bedankt sich herzlich für den Erhalt dieses Preises. Als Vertreter der Musikkapelle Iggenhausen e.V. waren wir in dem Moment schlicht überwältigt. Wir sind sehr stolz darauf, diesen Preis erhalten zu haben und werden ihm einen besonderen Ehrenplatz einräumen.
Für den Bereich Spielmannswesen wurde das Tambourkorps Ostenland mit dem Josef-Decker-Preis ausgezeichnet.