Musikkapelle Iggenhausen e.V.

Geschichte der Musikkapelle Iggenhausen e.V.

1948 - drei Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, Schaffung der D-Mark, Blockade Berlins. 1948 war ein ziemlich bewegtes Jahr. Und es war das Jahr der Gründung der Musikkapelle Iggenhausen.

Musikkapelle Iggenhausen im Jahr 2023 (einige Vereinsmitglieder nicht im Bild) (© Kyra Dyballa)
Musikkapelle Iggenhausen im Jahr 2023 (einige Vereinsmitglieder nicht im Bild) (© Kyra Dyballa) (Klick für Großansicht)

Diese Gründung vollzog sich unter abenteuerlichen Umständen. In der Festschrift zum Jubelfest im Juli 1998 heißt es so (Auszüge): "Hubert Fröhleke, einer der Gründungsmitglieder, hatte sich eine Trompete beschafft. Beim Spielen auf diesem Instrument wurden bei vielen Männern Musikinteressen erweckt. Viele äußerten den Wunsch, das Spielen auf einem Blasinstrument erlernen zu wollen. Das nahm Hubert Fröhleke zum Anlass, weitere Instrumente zu besorgen. So beschaffte er als nächstes eine Trompete, die Meinolf Tölle, genannt "Schmies Meinolf", übergeben wurde.

Zu dieser Zeit war der ausgebombte Andreas Kleine in Iggenhausen untergebracht. Andreas Kleine war ein "echter Musiker". Er hatte in einer Militärkapelle gespielt.

Notenkenntnisse und Technik wurden den Gründungsmitgliedern durch Andreas Kleine vermittelt. Auch für die Notenbeschaffung setzte er sich ein.

Die ersten Proben fanden jeden Sonntag in der damaligen Volksschule von Iggenhausen unter der Leitung von Meinolf Tölle, dem ersten Kapellmeister des Vereins, statt." Der Anfang war gemacht. Natürlich ein bescheidener Anfang, aber der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung war gelegt. Im übrigen war die Musikkapelle Iggenhausen der erste Verein mit Blechbläsern im gesamten Amt Lichtenau.

So kam der Musikverein ins Rollen:

Weihnachten 1948vom Kirchturm herunter wurden Weihnachtslieder gespielt
9. Januar 194925-jähriges Priesterjubiläum des damaligen Pfarrers von Iggenhausen, Karl Diekhans, drei Prozessionen im Jahr 1949 u. v. m.

Natürlich waren das nur kleine Auftritte, vielleicht auch nicht immer die besten, stelle ich mir zumindest als im Vergleich zu den Gründungsmitgliedern jüngeres Mitglied im Musikverein vor. Aber wer jemals versucht hat, einen Musikverein zu gründen, weiß, was das für eine Arbeit ist, mit wieviel Aufwand an Arbeit und vor allem an Geld dies verbunden ist. Und wenn man sich dann noch vorstellt, was es in einem der Nachkriegsjahre für eine Anstrengung gewesen sein muss, um einen solchen Verein ins Leben zu rufen, dann wundere ich mich sogar, dass es überhaupt geklappt hat.

Natürlich kamen noch einige Eckpunkte hinzu, die den Musikverein dahin brachten, wo er heute steht: 1973 wurde erstmals ein Fest sozusagen als Komplettpaket angenommen: Beim Schützenfest Grundsteinheim spielte der Verein erstmals neben den Festumzügen auch die Festbälle. 1975 nahm man das Schützenfest von Paderborn an und gestaltete den Festumzug und die Konzertmusik für die Kämper-Kompanie. 1977 hielt die Elektronik Einzug. Verstärker, Boxen und Mikrofone wurden angeschafft, heutzutage ist es undenkbar, dass es überhaupt anders geht (zumindest bei Tanzveranstaltungen wie z. B. Festbällen). 1982 kamen Keyboard und Gitarre hinzu. 1998 feierte die Musikkapelle Iggenhausen ihr 50-jähriges Bestehen.

Im Jahr 2005 wurde die Musikkapelle Iggenhausen e.V. vom Kreismusikerbund Paderborn 1976 e.V. mit dem Josef-Decker-Ehrenpreis 2004 für außerordentliche Leistung, insbesondere für die musikalische Jugendarbeit, ausgezeichnet.

In den Jahren 2012, 2014 und 2016 hat der Verein in der Pfarrkirche in Iggenhausen ein Weihnachtskonzert ausgerichtet.

Gründungsmitglieder 1948 (in alphabetischer Reihenfolge)

Johannes Böhle, Ferdinand Höschen, Johannes Lappe, Anton Pauli, Johannes Pauli, Meinolf Tölle, Bernhard Wächter, Josef Wächter, Hubert Weber, Johannes Wienold, Ludwig Willeke

Kapellmeister des Musikvereins 1948 bis heute

Meinolf Tölle 1948 - 1960
Johannes Wienold 1960 - 1976
Franz Amediek 1976 - 2000
Elmar Wienold 2000 - 2005
Christian Hölscher 2005 - heute